„Reiten heißt nicht vor Publikum nach Erfolgen haschen! Reiten ist der alltägliche Dialog mit dem Pferd in der Einsamkeit und heißt, das gemeinsame Streben nach Vollkommenheit!“ (Nuno Oliveira, portugiesischer Reitmeister und Autor, 1925 -1989)

Der Pferdesport begleitet mich schon seit frühester Jugend. Nachdem ich während meiner Pony- und dann Junioren- / Junge Reiterzeit erste Medaillen und Platzierungen auf Landes- und Deutschen Jugendmeisterschaften errungen hatte, befasste ich mich immer intensiver mit dem Training von Sportpferden. Während meiner Zeit in der Sportfördergruppe der Bundeswehr begann eine langjährige Zusammenarbeit mit Manfred „Manni“ Kötter. Manni Kötter war mir schon vor meiner Zeit an der Sportschule in Warendorf als Trainer von Reitsportgrößen wie Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak oder dem heutigen Bundestrainer Otto Becker ein Begriff. Als Trainer lehrte er mich zu verstehen, dass Springreiten viel mehr bedeutet, als passend zum Sprung zu kommen. Seine Art mit Pferden zu arbeiten zeigt, wie man das Zusammenspiel mit seinem Partner Pferd durch intelligentes Training in die richtigen Bahnen lenken kann. Dabei war es ihm wichtig, mit Köpfchen zu trainieren, Probleme an der Wurzel zu packen und dabei geduldig stets fair dem Pferd gegenüber zu bleiben. Ein enorm wichtiger Aspekt seines Trainings war auch immer, die Natur der Pferde zu verstehen und darauf einzugehen. Seine Persönlichkeit, sein außergewöhnliches Gefühl für Pferde, seine große Erfahrung in allen Sparten des Reitsports, aber auch sein theoretisches Wissen und seine Hingabe und Leidenschaft für Pferde machten ihn bis ins hohe Alter zu meinem wichtigsten Ansprechpartner im Sport.

Nach Abitur und Bundeswehr habe ich als Reiter im Stall von Christian Ahlmann gearbeitet. In dieser Zeit konnte ich vom Training des Nationenpreisreiters profitieren, habe viele verschiedene Pferde auf Turnieren bis zur schweren Klasse vorgestellt und so manches im Bereich Management der Sportpferde und des Turnierstalls gelernt.

Während und nach meinem BWL- Studium in Münster habe ich erfolgreich junge Pferde bis zur schweren Klasse ausgebildet, die ihren Weg bis zur Global Champions Tour und dem CHIO Aachen gefunden haben (Pferde). Ein besonderes Highlight war dabei die erfolgreiche Teilnahme am Hamburger Springderby 2008 mit einem selbst ausgebildetem Pferd. Eine weitere nachhaltige Erfahrung war die Teilnahme am Weltcupspringen der Chinesischen Weltcupliga in Peking (2011) auf einem Leihpferd. Auch konnte ich einige Siege und Platzierungen in internationalen Youngster Touren, auf der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde und mehrere Finalplatzierungen auf dem Bundeschampionat erreichen.

Wichtig ist es mir stets, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Dazu zählt nicht nur ein Blick auf die anderen Reitsportsparten wie Dressur und Vielseitigkeit, sondern auch auf andere Sportarten. Denn vor allem im Bereich des Mental- und Athletiktrainings hat sich unser Sport in den letzten Jahren sehr weiterentwickelt.
Eins steht für mich fest: Das Motto „man lernt niemals aus“ gilt ganz besonders in unserer komplexen Sportart!